Das Ende einer Ära
Posted on Fri 16 August 2013 in german
Als ich eines Tages vor dem Gelände des Autoschrottplatzes meiner Wahl vorbei lief, fiel mir folgendes Schild am Tor auf:
Wow, hat der Hafenecker also zugemacht? Seit etwa 2 Jahren etwa hatte ich meinen geliebten E30 nicht mehr, dank dessen alterbedingten Zustandes ich öfters hier war und ein Ersatzteil brauchte. Damit hat eine etablierte Stätte unserer Stadt zugemacht. Meinem Opa und meinem Vater ist der Hafenecker ein Begriff, wie wahrscheinlich jedem Augsburger, der sein Auto selbst repariert hat.
Mich hat das sehr bedrückt, war der Schrottplatz für mich doch immer ein Ort, an dem ich mir beweisen konnte, dass ich nicht nur am Computer hacken kann, sondern auch am Auto. Für mich war der notgezwungende Teilebedarf eine willkommene Gelegenheit mehr über die Funktionsweise eines Autos zu erfahren und mit Hilfe meines Vaters und einem "Wie helfe ich mir selbst?"-buch konnte ich viele Arbeiten am E30 lösen.
Es war zwar ein teurer Spaß, aber dennoch denke ich gern an die Zeit zurück, als ich mit irgendeinem Teil, dass ich zu ersetzen hatte, den Eingangsbereich betreten und Eingang zum Schrottplatz selbst erbeten habe. Einer der älteren Mechaniker hat mich immer gleich begrüßt und ausgelacht: "Aha, der BMW-Fan. Was darf es denn diesmal sein?". So empfand ich die angenehme Atmosphäre dort. Ich wurde von ihm immer auf mögliche Fehler hingewiesen und worauf ich achten muss, wenn ich das Teil ausbaue oder es sonst wie Klärungsbedarf gab.
Es war wirklich eine schöne Zeit des Lernens, des Schraubens und des voller-Öl-seins. Gerne hätte ich wieder ein altes Auto, um den Schrottplatz nochmals besuchen zu können, aber man kann leider nur um die einmalige Atmosphäre und die gute Beratung trauern.
Den anderen Augsburger Schrottplätzen fehlt es leider an Charme um eine würdige Nachfolge zu sein. Dort liegen die Autos teilweise aufeinandergestapelt und auch teilweise schon in Einzelteilen nur auf ihre Verschrottung/Mitnahme, was aber kaum einladend ist. Beim Hafenecker dagegen hatte man auf dem Platz immer das Gefühl einer Zeitreise, wenn man durch die Reihen der Autos schritt, die einem ihre Geschichte leider nicht erzählen konnten.
So bleibt nur eins zu sagen: Rust in peaces, Autoverwertung!